Hilfe beim Zugang
Anlage versus Umwelt
Hintergrund Die Anteile von Umwelt und Vererbung bei der Entstehung von Refraktionsfehlern sind bei Jugendlichen umstritten, weshalb für Vergleiche einheitliche Milieubedingungen wichtig sind. Material und Methoden In einem Elitegymnasium haben wir Häufigkeit und Dimensionen von Ametropien bei 728 S...
Ausführliche Beschreibung
Hintergrund Die Anteile von Umwelt und Vererbung bei der Entstehung von Refraktionsfehlern sind bei Jugendlichen umstritten, weshalb für Vergleiche einheitliche Milieubedingungen wichtig sind. Material und Methoden In einem Elitegymnasium haben wir Häufigkeit und Dimensionen von Ametropien bei 728 Schülern in Abhängigkeit vom Refraktionsstatus ihrer Eltern erhoben. Messungen wurden nicht vorgenommen, die Daten stammen aus einer Umfrage. Ergebnisse Schüler mit emmetropen Eltern waren zu 22 %, solche mit einem ametropen Elternteil zu 44 %, und Schüler mit 2 ametropen Eltern zu 61 % fehlsichtig (meist myop). Die Chancen, bis zum Ende der Teenagerphase fehlsichtig zu werden, waren für Kinder fehlsichtiger Elternteile 3,5-mal so groß wie für Kinder emmetroper Eltern. Kinder mit 2 ametropen Eltern wiesen ein 8,3-mal so hohes Risiko für Myopie auf und waren signifikant stärker kurzsichtig. In unserem Datenmaterial gibt es starke Hinweise dafür, dass Mütter ihre Refraktionsfehler häufiger vererben als Väter. Schlussfolgerungen Bei ähnlichen Milieubedingungen spielt die genetische Disposition vor allem für die Entwicklung von Schulmyopie eine entscheidende Rolle. Ausführliche Beschreibung