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„Post-stroke“-Hyperglykämie
Zusammenfassung Bei Patienten mit ischämischem Hirninfarkt ist die Hyperglykämie in der Akutphase ein häufiges Phänomen, das bei 40–70 % der Betroffenen, auch ohne bekannten Diabetes mellitus, auftritt. Die Glukosedysregulation persistiert meist für etwa 24–72 h. Ursächlich sind u. a. eine relative...
Ausführliche Beschreibung
Zusammenfassung Bei Patienten mit ischämischem Hirninfarkt ist die Hyperglykämie in der Akutphase ein häufiges Phänomen, das bei 40–70 % der Betroffenen, auch ohne bekannten Diabetes mellitus, auftritt. Die Glukosedysregulation persistiert meist für etwa 24–72 h. Ursächlich sind u. a. eine relative Insulinresistenz und Stresshyperglykämie im Rahmen der akuten zerebralen Ischämie. Immer noch wird kontrovers diskutiert, ob diese „Post-stroke“-Hyperglykämie (PSH) Ursache oder Folge eines ungünstigen Schlaganfallverlaufs ist. Aktuell gilt die PSH als unabhängiger Prädiktor für schlechteres funktionelles Outcome und erhöhte Mortalität nach einem Schlaganfall. Aus diesem Grund rückt sie als therapeutisches „target“ immer mehr in den Vordergrund. Die Studienlage zur Therapie ist limitiert. Zudem gelang es bisher nicht, die Wirksamkeit einer schnellen, intensivierten Insulintherapie beim akuten Schlaganfall nachzuweisen, mitbedingt durch Mängel in der Methodik und auftretende iatrogene Hypoglykämien. Bis die Ergebnisse neuerer Studien vorliegen, wird in Zusammenschau der aktuellen Leitlinien zu einem vorsichtigen Blutzuckermanagement mit Toleranz von Werten bis etwa 7,8–10,0 mmol/l geraten. Ausführliche Beschreibung