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Screening auf Bedarf an spezialisierter Palliativversorgung
Ziel Bei fortgeschritten an Krebs Erkrankten mit komplexen Symptomen und Belastungen sollte die spezialisierte Palliativversorgung (SPV) einbezogen werden. Ziel dieser Publikation ist es, Screeningtools vorzustellen, welche die höchste Relevanz für die Identifikation von Patienten mit SPV-Bedarf in...
Ausführliche Beschreibung
Ziel Bei fortgeschritten an Krebs Erkrankten mit komplexen Symptomen und Belastungen sollte die spezialisierte Palliativversorgung (SPV) einbezogen werden. Ziel dieser Publikation ist es, Screeningtools vorzustellen, welche die höchste Relevanz für die Identifikation von Patienten mit SPV-Bedarf in Deutschland haben und in der Praxis mit dem geringsten Aufwand verbunden sind. Zudem sollen konkrete Hinweise für eine Implementierung in die Praxis gegeben werden. Methoden Diese Publikation fasst die Ergebnisse der Unterarbeitsgruppe „Screening und zeitgerechte Integration“ der Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin (CCC-Netzwerk) zusammen. Die Ergebnisse basieren auf einer systematischen Literatursuche in Medline und CINAHL zu Screeningtools für die Identifikation von Bedarf an SPV in der Onkologie. Ergebnisse Aus der Breite möglicher Screeningansätze bietet sich insbesondere die Anwendung von Patientenfragebögen an, die bereits in der Standard Operating Procedure (SOP) „Onkologisches Basisscreening“ vorgeschlagen werden und sich zusätzlich auch zum SPV-Screening eignen. Die relevantesten Optionen für Deutschland sind die Integrated Palliative Care Outcome Scale (IPOS), das National Comprehensive Cancer Network (NCCN) Distress Thermometer und das Minimale Dokumentationssystem (MIDOS2). Erste Studien zeigen, dass diese Patientenfragebögen das Potenzial haben, 78–90 % der Patient:innen mit SPV-Bedarf anhand validierter Cut-off-Werte zu identifizieren. Schlussfolgerung Bei Patient:innen mit positivem Ergebnis im Screening für SPV-Bedarf liegen komplexe Belastungen bzw. eine hohe Mehrfachbelastung vor. Es gilt dann zu prüfen, inwieweit die Bedarfe durch die behandelnden onkologischen Teams adressiert werden können bzw. ob der Einbezug der spezialisierten Palliativmedizin erforderlich ist. Dabei sollten sowohl die Patientenpräferenzen als auch die lokalen Ressourcen der allgemeinen und spezialisierten Palliativversorgung berücksichtigt werden. Ausführliche Beschreibung