Klinik und Epidemiologie der unkomplizierten Zystitis bei Frauen
Hintergrund und Fragestellung Die unkomplizierte Zystitis bei der Frau gehört zu den häufigsten ambulant erworbenen Infektionen. Hier wird über die deutschen Ergebnisse der internationalen ARESC-Studie hinsichtlich Klinik, Epidemiologie und Antibiotikaempfindlichkeit der Erreger berichtet. Patienten...
Ausführliche Beschreibung
Autor*in: |
Wagenlehner, F.M.E. [verfasserIn] |
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Erschienen: |
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Die höchste Empfindlichkeitsrate für Escherichia coli fand sich bei Fosfomycin (97,9%) gefolgt von Mecillinam (97,5%), Nitrofurantoin (95,4%) und Ciprofloxacin (95,4%). Die niedrigste Empfindlichkeitsrate fand sich bei Ampicillin (59,2%), gefolgt von Cotrimoxazol (74,0%). Für das gesamte Spektrum lag die Reihenfolge bei: Fosfomycin (96,1%), Mecillinam (97,5%), Ciprofloxacin (92,3%) und Nitrofurantoin (86,3%). Die niedrigsten Raten fanden sich für Ampicillin (56,6%) und Cotrimoxazol (73,9%). Schlussfolgerungen Fosfomycin, Mecillinam (in Deutschland nicht im Handel) und Nitrofurantoin haben ihre gute In-vitro-Aktivität erhalten und eignen sich für die empirische Therapie. 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Hintergrund und Fragestellung Die unkomplizierte Zystitis bei der Frau gehört zu den häufigsten ambulant erworbenen Infektionen. Hier wird über die deutschen Ergebnisse der internationalen ARESC-Studie hinsichtlich Klinik, Epidemiologie und Antibiotikaempfindlichkeit der Erreger berichtet. Patienten und Methoden Es wurden Patientinnen im Alter von 18–65 Jahren mit den Symptomen einer unkomplizierten Zystitis konsekutiv eingeschlossen. Die klinische Untersuchung wurde durch eine Urinanalyse und -kultur ergänzt. Die Erreger wurden identifiziert und ihre Empfindlichkeit für 9 Antibiotika bestimmt. Ergebnisse In Deutschland wurden insgesamt 442 Patientinnen eingeschlossen, davon waren 412 auswertbar. Eine positive Urinkultur (Keimzahl ≥$ 10^{4} $/ml) fand sich bei 335 (81,3%); 325 (97,1%) hatten ein Monoinfektion. 317 Isolate wurden weiter in einem Zentrallabor (Genua) analysiert. Escherichia coli war der häufigste Erreger (76,7%), gefolgt von Proteus mirabilis (4,7%), Staphylococcus saprophyticus (2,8%), Klebsiella pneumoniae (2,5%), Enterokokken (2,5%) und Staphylococcus aureus (2,2%). Die höchste Empfindlichkeitsrate für Escherichia coli fand sich bei Fosfomycin (97,9%) gefolgt von Mecillinam (97,5%), Nitrofurantoin (95,4%) und Ciprofloxacin (95,4%). Die niedrigste Empfindlichkeitsrate fand sich bei Ampicillin (59,2%), gefolgt von Cotrimoxazol (74,0%). Für das gesamte Spektrum lag die Reihenfolge bei: Fosfomycin (96,1%), Mecillinam (97,5%), Ciprofloxacin (92,3%) und Nitrofurantoin (86,3%). Die niedrigsten Raten fanden sich für Ampicillin (56,6%) und Cotrimoxazol (73,9%). Schlussfolgerungen Fosfomycin, Mecillinam (in Deutschland nicht im Handel) und Nitrofurantoin haben ihre gute In-vitro-Aktivität erhalten und eignen sich für die empirische Therapie. Wegen der bereits hohen Resistenzraten bzw. der Gefahr weiterer Resistenzselektion sollten Cotrimoxazol (Trimethoprim) und Fluorchinolone generell nicht mehr als Mittel der ersten Wahl zur empirischen Therapie der unkomplizierten Zystitis bei der Frau empfohlen werden. © Springer Medizin Verlag 2010 |
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Hintergrund und Fragestellung Die unkomplizierte Zystitis bei der Frau gehört zu den häufigsten ambulant erworbenen Infektionen. Hier wird über die deutschen Ergebnisse der internationalen ARESC-Studie hinsichtlich Klinik, Epidemiologie und Antibiotikaempfindlichkeit der Erreger berichtet. Patienten und Methoden Es wurden Patientinnen im Alter von 18–65 Jahren mit den Symptomen einer unkomplizierten Zystitis konsekutiv eingeschlossen. Die klinische Untersuchung wurde durch eine Urinanalyse und -kultur ergänzt. Die Erreger wurden identifiziert und ihre Empfindlichkeit für 9 Antibiotika bestimmt. Ergebnisse In Deutschland wurden insgesamt 442 Patientinnen eingeschlossen, davon waren 412 auswertbar. Eine positive Urinkultur (Keimzahl ≥$ 10^{4} $/ml) fand sich bei 335 (81,3%); 325 (97,1%) hatten ein Monoinfektion. 317 Isolate wurden weiter in einem Zentrallabor (Genua) analysiert. Escherichia coli war der häufigste Erreger (76,7%), gefolgt von Proteus mirabilis (4,7%), Staphylococcus saprophyticus (2,8%), Klebsiella pneumoniae (2,5%), Enterokokken (2,5%) und Staphylococcus aureus (2,2%). Die höchste Empfindlichkeitsrate für Escherichia coli fand sich bei Fosfomycin (97,9%) gefolgt von Mecillinam (97,5%), Nitrofurantoin (95,4%) und Ciprofloxacin (95,4%). Die niedrigste Empfindlichkeitsrate fand sich bei Ampicillin (59,2%), gefolgt von Cotrimoxazol (74,0%). Für das gesamte Spektrum lag die Reihenfolge bei: Fosfomycin (96,1%), Mecillinam (97,5%), Ciprofloxacin (92,3%) und Nitrofurantoin (86,3%). Die niedrigsten Raten fanden sich für Ampicillin (56,6%) und Cotrimoxazol (73,9%). Schlussfolgerungen Fosfomycin, Mecillinam (in Deutschland nicht im Handel) und Nitrofurantoin haben ihre gute In-vitro-Aktivität erhalten und eignen sich für die empirische Therapie. Wegen der bereits hohen Resistenzraten bzw. der Gefahr weiterer Resistenzselektion sollten Cotrimoxazol (Trimethoprim) und Fluorchinolone generell nicht mehr als Mittel der ersten Wahl zur empirischen Therapie der unkomplizierten Zystitis bei der Frau empfohlen werden. © Springer Medizin Verlag 2010 |
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Hintergrund und Fragestellung Die unkomplizierte Zystitis bei der Frau gehört zu den häufigsten ambulant erworbenen Infektionen. Hier wird über die deutschen Ergebnisse der internationalen ARESC-Studie hinsichtlich Klinik, Epidemiologie und Antibiotikaempfindlichkeit der Erreger berichtet. Patienten und Methoden Es wurden Patientinnen im Alter von 18–65 Jahren mit den Symptomen einer unkomplizierten Zystitis konsekutiv eingeschlossen. Die klinische Untersuchung wurde durch eine Urinanalyse und -kultur ergänzt. Die Erreger wurden identifiziert und ihre Empfindlichkeit für 9 Antibiotika bestimmt. Ergebnisse In Deutschland wurden insgesamt 442 Patientinnen eingeschlossen, davon waren 412 auswertbar. Eine positive Urinkultur (Keimzahl ≥$ 10^{4} $/ml) fand sich bei 335 (81,3%); 325 (97,1%) hatten ein Monoinfektion. 317 Isolate wurden weiter in einem Zentrallabor (Genua) analysiert. Escherichia coli war der häufigste Erreger (76,7%), gefolgt von Proteus mirabilis (4,7%), Staphylococcus saprophyticus (2,8%), Klebsiella pneumoniae (2,5%), Enterokokken (2,5%) und Staphylococcus aureus (2,2%). Die höchste Empfindlichkeitsrate für Escherichia coli fand sich bei Fosfomycin (97,9%) gefolgt von Mecillinam (97,5%), Nitrofurantoin (95,4%) und Ciprofloxacin (95,4%). Die niedrigste Empfindlichkeitsrate fand sich bei Ampicillin (59,2%), gefolgt von Cotrimoxazol (74,0%). Für das gesamte Spektrum lag die Reihenfolge bei: Fosfomycin (96,1%), Mecillinam (97,5%), Ciprofloxacin (92,3%) und Nitrofurantoin (86,3%). Die niedrigsten Raten fanden sich für Ampicillin (56,6%) und Cotrimoxazol (73,9%). Schlussfolgerungen Fosfomycin, Mecillinam (in Deutschland nicht im Handel) und Nitrofurantoin haben ihre gute In-vitro-Aktivität erhalten und eignen sich für die empirische Therapie. Wegen der bereits hohen Resistenzraten bzw. der Gefahr weiterer Resistenzselektion sollten Cotrimoxazol (Trimethoprim) und Fluorchinolone generell nicht mehr als Mittel der ersten Wahl zur empirischen Therapie der unkomplizierten Zystitis bei der Frau empfohlen werden. © Springer Medizin Verlag 2010 |
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Die höchste Empfindlichkeitsrate für Escherichia coli fand sich bei Fosfomycin (97,9%) gefolgt von Mecillinam (97,5%), Nitrofurantoin (95,4%) und Ciprofloxacin (95,4%). Die niedrigste Empfindlichkeitsrate fand sich bei Ampicillin (59,2%), gefolgt von Cotrimoxazol (74,0%). Für das gesamte Spektrum lag die Reihenfolge bei: Fosfomycin (96,1%), Mecillinam (97,5%), Ciprofloxacin (92,3%) und Nitrofurantoin (86,3%). Die niedrigsten Raten fanden sich für Ampicillin (56,6%) und Cotrimoxazol (73,9%). Schlussfolgerungen Fosfomycin, Mecillinam (in Deutschland nicht im Handel) und Nitrofurantoin haben ihre gute In-vitro-Aktivität erhalten und eignen sich für die empirische Therapie. 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