Der Effekt eines Kissens zur Kopflageänderung auf das Schnarchen

Einleitung Das primäre Schnarchen stellt per definitionem keinen Krankheitswert dar, führt jedoch häufig zur sozialen Beeinträchtigung. Die Behandlung des Schnarchens sollte grundsätzlich risikoarm und gut verträglich sein. In Rückenlage tritt Schnarchen meist verstärkt, in manchen Fällen sogar ausschließlich auf. Die Studienlage hierzu ist jedoch inhomogen. Erste Hinweise lassen vermuten, dass Schnarchen in Kopfseitenlage trotz erhaltener Rückenlage abgeschwächt ist bzw. gar nicht auftritt. Bislang erscheint noch unklar, ob eine alleinige Kopflageänderung Schnarchen tatsächlich vermindert. Material und Methoden Unter diesem Aspekt wurde ein Kopfkissen mit kleinen eingearbeiteten Luftkissen, einer Sensorplatte sowie zwei Mikrofonen entwickelt (Sissel® Silencium). Wird Schnarchen über die integrierten Mikrofone registriert, füllen sich die Luftkissen langsam und bewirken eine sanfte Lageänderung des Kopfes. Die Probanden dieser ersten Fallserie wurden alleine aufgrund des Symptoms „Schnarchen“ ausgesucht, eine weitere Schlafdiagnostik fand nicht statt. Alle erhielten für mindestens 4 Nächte das Silencium Anti-Schnarchkissen. Zwei Nächte mit aktivem und zwei Nächte mit inaktivem Kissen wurden retrospektiv verglichen. Ergebnisse Die ersten Untersuchungen an insgesamt 157 Probanden (142 Männer, 15 Frauen) im Alter von 54 ± 9,6 Jahren zeigten eine signifikante Reduzierung des Schnarchens. Die Schnarchdauer bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit mit inaktivem Anti-Schnarchkissen wurde mit 48 ± 17 % gemessen, während sie bei aktivem Kissen nur 16 ± 9 betrug. Dies entspricht einer prozentualen Verbesserung von 67 ± 14 %. Diskussion Das untersuchte Kissen reduziert Schnarchen bislang signifikant. Aufgrund der methodischen Schwächen der Datenerhebung ist unklar, ob Arousals durch die Kopfdrehung, eine durch die Kopfdrehung ausgelöste Körperdrehung oder die alleinige Kopfdrehung für den Effekt verantwortlich gemacht werden können. Basierend auf diesen Daten sind prospektive Studien notwendig, um die vermutete Effektivität sowohl objektiv mit schlafmedizinischen Untersuchungsmethoden als auch subjektiv mit Fragebögen zu validieren. Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:

Autor*in:	Cazan, D. [verfasserIn] Mehrmann, U. Freuschle, A. Maurer, J.T.

Format:	E-Artikel
Sprache:	Deutsch

Erschienen:	2014

Schlagwörter:	Positional therapy Anti-snoring therapies Obstructive sleep apnea Anti-snoring pillow Change in head position

Anmerkung:	© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

Übergeordnetes Werk:	Enthalten in: Somnologie - Berlin : Springer, 1997, 18(2014), 2 vom: 16. Apr., Seite 101-106
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DOI / URN:	10.1007/s11818-014-0664-y

Katalog-ID:	SPR022537562

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Die Behandlung des Schnarchens sollte grundsätzlich risikoarm und gut verträglich sein. In Rückenlage tritt Schnarchen meist verstärkt, in manchen Fällen sogar ausschließlich auf. Die Studienlage hierzu ist jedoch inhomogen. Erste Hinweise lassen vermuten, dass Schnarchen in Kopfseitenlage trotz erhaltener Rückenlage abgeschwächt ist bzw. gar nicht auftritt. Bislang erscheint noch unklar, ob eine alleinige Kopflageänderung Schnarchen tatsächlich vermindert. Material und Methoden Unter diesem Aspekt wurde ein Kopfkissen mit kleinen eingearbeiteten Luftkissen, einer Sensorplatte sowie zwei Mikrofonen entwickelt (Sissel® Silencium). Wird Schnarchen über die integrierten Mikrofone registriert, füllen sich die Luftkissen langsam und bewirken eine sanfte Lageänderung des Kopfes. Die Probanden dieser ersten Fallserie wurden alleine aufgrund des Symptoms „Schnarchen“ ausgesucht, eine weitere Schlafdiagnostik fand nicht statt. Alle erhielten für mindestens 4 Nächte das Silencium Anti-Schnarchkissen. Zwei Nächte mit aktivem und zwei Nächte mit inaktivem Kissen wurden retrospektiv verglichen. Ergebnisse Die ersten Untersuchungen an insgesamt 157 Probanden (142 Männer, 15 Frauen) im Alter von 54 ± 9,6 Jahren zeigten eine signifikante Reduzierung des Schnarchens. Die Schnarchdauer bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit mit inaktivem Anti-Schnarchkissen wurde mit 48 ± 17 % gemessen, während sie bei aktivem Kissen nur 16 ± 9 betrug. Dies entspricht einer prozentualen Verbesserung von 67 ± 14 %. Diskussion Das untersuchte Kissen reduziert Schnarchen bislang signifikant. Aufgrund der methodischen Schwächen der Datenerhebung ist unklar, ob Arousals durch die Kopfdrehung, eine durch die Kopfdrehung ausgelöste Körperdrehung oder die alleinige Kopfdrehung für den Effekt verantwortlich gemacht werden können. Basierend auf diesen Daten sind prospektive Studien notwendig, um die vermutete Effektivität sowohl objektiv mit schlafmedizinischen Untersuchungsmethoden als auch subjektiv mit Fragebögen zu validieren.</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1=" " ind2="4"><subfield code="a">Positional therapy</subfield><subfield code="7">(dpeaa)DE-He213</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1=" " ind2="4"><subfield code="a">Anti-snoring therapies</subfield><subfield code="7">(dpeaa)DE-He213</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1=" " ind2="4"><subfield code="a">Obstructive sleep apnea</subfield><subfield code="7">(dpeaa)DE-He213</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1=" " ind2="4"><subfield code="a">Anti-snoring pillow</subfield><subfield code="7">(dpeaa)DE-He213</subfield></datafield><datafield tag="650" ind1=" " ind2="4"><subfield code="a">Change in head position</subfield><subfield code="7">(dpeaa)DE-He213</subfield></datafield><datafield tag="700" ind1="1" ind2=" "><subfield code="a">Mehrmann, U.</subfield><subfield code="4">aut</subfield></datafield><datafield tag="700" ind1="1" ind2=" "><subfield code="a">Freuschle, A.</subfield><subfield code="4">aut</subfield></datafield><datafield tag="700" ind1="1" ind2=" "><subfield code="a">Maurer, J.T.</subfield><subfield code="4">aut</subfield></datafield><datafield tag="773" ind1="0" ind2="8"><subfield code="i">Enthalten in</subfield><subfield code="t">Somnologie</subfield><subfield code="d">Berlin : Springer, 1997</subfield><subfield code="g">18(2014), 2 vom: 16. 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abstract	Einleitung Das primäre Schnarchen stellt per definitionem keinen Krankheitswert dar, führt jedoch häufig zur sozialen Beeinträchtigung. Die Behandlung des Schnarchens sollte grundsätzlich risikoarm und gut verträglich sein. In Rückenlage tritt Schnarchen meist verstärkt, in manchen Fällen sogar ausschließlich auf. Die Studienlage hierzu ist jedoch inhomogen. Erste Hinweise lassen vermuten, dass Schnarchen in Kopfseitenlage trotz erhaltener Rückenlage abgeschwächt ist bzw. gar nicht auftritt. Bislang erscheint noch unklar, ob eine alleinige Kopflageänderung Schnarchen tatsächlich vermindert. Material und Methoden Unter diesem Aspekt wurde ein Kopfkissen mit kleinen eingearbeiteten Luftkissen, einer Sensorplatte sowie zwei Mikrofonen entwickelt (Sissel® Silencium). Wird Schnarchen über die integrierten Mikrofone registriert, füllen sich die Luftkissen langsam und bewirken eine sanfte Lageänderung des Kopfes. Die Probanden dieser ersten Fallserie wurden alleine aufgrund des Symptoms „Schnarchen“ ausgesucht, eine weitere Schlafdiagnostik fand nicht statt. Alle erhielten für mindestens 4 Nächte das Silencium Anti-Schnarchkissen. Zwei Nächte mit aktivem und zwei Nächte mit inaktivem Kissen wurden retrospektiv verglichen. Ergebnisse Die ersten Untersuchungen an insgesamt 157 Probanden (142 Männer, 15 Frauen) im Alter von 54 ± 9,6 Jahren zeigten eine signifikante Reduzierung des Schnarchens. Die Schnarchdauer bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit mit inaktivem Anti-Schnarchkissen wurde mit 48 ± 17 % gemessen, während sie bei aktivem Kissen nur 16 ± 9 betrug. Dies entspricht einer prozentualen Verbesserung von 67 ± 14 %. Diskussion Das untersuchte Kissen reduziert Schnarchen bislang signifikant. Aufgrund der methodischen Schwächen der Datenerhebung ist unklar, ob Arousals durch die Kopfdrehung, eine durch die Kopfdrehung ausgelöste Körperdrehung oder die alleinige Kopfdrehung für den Effekt verantwortlich gemacht werden können. Basierend auf diesen Daten sind prospektive Studien notwendig, um die vermutete Effektivität sowohl objektiv mit schlafmedizinischen Untersuchungsmethoden als auch subjektiv mit Fragebögen zu validieren. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
abstractGer	Einleitung Das primäre Schnarchen stellt per definitionem keinen Krankheitswert dar, führt jedoch häufig zur sozialen Beeinträchtigung. Die Behandlung des Schnarchens sollte grundsätzlich risikoarm und gut verträglich sein. In Rückenlage tritt Schnarchen meist verstärkt, in manchen Fällen sogar ausschließlich auf. Die Studienlage hierzu ist jedoch inhomogen. Erste Hinweise lassen vermuten, dass Schnarchen in Kopfseitenlage trotz erhaltener Rückenlage abgeschwächt ist bzw. gar nicht auftritt. Bislang erscheint noch unklar, ob eine alleinige Kopflageänderung Schnarchen tatsächlich vermindert. Material und Methoden Unter diesem Aspekt wurde ein Kopfkissen mit kleinen eingearbeiteten Luftkissen, einer Sensorplatte sowie zwei Mikrofonen entwickelt (Sissel® Silencium). Wird Schnarchen über die integrierten Mikrofone registriert, füllen sich die Luftkissen langsam und bewirken eine sanfte Lageänderung des Kopfes. Die Probanden dieser ersten Fallserie wurden alleine aufgrund des Symptoms „Schnarchen“ ausgesucht, eine weitere Schlafdiagnostik fand nicht statt. Alle erhielten für mindestens 4 Nächte das Silencium Anti-Schnarchkissen. Zwei Nächte mit aktivem und zwei Nächte mit inaktivem Kissen wurden retrospektiv verglichen. Ergebnisse Die ersten Untersuchungen an insgesamt 157 Probanden (142 Männer, 15 Frauen) im Alter von 54 ± 9,6 Jahren zeigten eine signifikante Reduzierung des Schnarchens. Die Schnarchdauer bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit mit inaktivem Anti-Schnarchkissen wurde mit 48 ± 17 % gemessen, während sie bei aktivem Kissen nur 16 ± 9 betrug. Dies entspricht einer prozentualen Verbesserung von 67 ± 14 %. Diskussion Das untersuchte Kissen reduziert Schnarchen bislang signifikant. Aufgrund der methodischen Schwächen der Datenerhebung ist unklar, ob Arousals durch die Kopfdrehung, eine durch die Kopfdrehung ausgelöste Körperdrehung oder die alleinige Kopfdrehung für den Effekt verantwortlich gemacht werden können. Basierend auf diesen Daten sind prospektive Studien notwendig, um die vermutete Effektivität sowohl objektiv mit schlafmedizinischen Untersuchungsmethoden als auch subjektiv mit Fragebögen zu validieren. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
abstract_unstemmed	Einleitung Das primäre Schnarchen stellt per definitionem keinen Krankheitswert dar, führt jedoch häufig zur sozialen Beeinträchtigung. Die Behandlung des Schnarchens sollte grundsätzlich risikoarm und gut verträglich sein. In Rückenlage tritt Schnarchen meist verstärkt, in manchen Fällen sogar ausschließlich auf. Die Studienlage hierzu ist jedoch inhomogen. Erste Hinweise lassen vermuten, dass Schnarchen in Kopfseitenlage trotz erhaltener Rückenlage abgeschwächt ist bzw. gar nicht auftritt. Bislang erscheint noch unklar, ob eine alleinige Kopflageänderung Schnarchen tatsächlich vermindert. Material und Methoden Unter diesem Aspekt wurde ein Kopfkissen mit kleinen eingearbeiteten Luftkissen, einer Sensorplatte sowie zwei Mikrofonen entwickelt (Sissel® Silencium). Wird Schnarchen über die integrierten Mikrofone registriert, füllen sich die Luftkissen langsam und bewirken eine sanfte Lageänderung des Kopfes. Die Probanden dieser ersten Fallserie wurden alleine aufgrund des Symptoms „Schnarchen“ ausgesucht, eine weitere Schlafdiagnostik fand nicht statt. Alle erhielten für mindestens 4 Nächte das Silencium Anti-Schnarchkissen. Zwei Nächte mit aktivem und zwei Nächte mit inaktivem Kissen wurden retrospektiv verglichen. Ergebnisse Die ersten Untersuchungen an insgesamt 157 Probanden (142 Männer, 15 Frauen) im Alter von 54 ± 9,6 Jahren zeigten eine signifikante Reduzierung des Schnarchens. Die Schnarchdauer bezogen auf die im Bett verbrachte Zeit mit inaktivem Anti-Schnarchkissen wurde mit 48 ± 17 % gemessen, während sie bei aktivem Kissen nur 16 ± 9 betrug. Dies entspricht einer prozentualen Verbesserung von 67 ± 14 %. Diskussion Das untersuchte Kissen reduziert Schnarchen bislang signifikant. Aufgrund der methodischen Schwächen der Datenerhebung ist unklar, ob Arousals durch die Kopfdrehung, eine durch die Kopfdrehung ausgelöste Körperdrehung oder die alleinige Kopfdrehung für den Effekt verantwortlich gemacht werden können. Basierend auf diesen Daten sind prospektive Studien notwendig, um die vermutete Effektivität sowohl objektiv mit schlafmedizinischen Untersuchungsmethoden als auch subjektiv mit Fragebögen zu validieren. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014
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